Männer und Frauen unterscheiden sich nicht nur äußerlich, sondern auch biologisch. In der medizinischen Forschung ist das bis heute jedoch noch nicht ganz angekommen – historisch bedingt wird nach wie vor vom „Prototyp Mann“ ausgegangen.
Das kann in der medizinischen Diagnose und Behandlung gefährliche Folgen haben: Zum Beispiel äußert sich ein Herzinfarkt bei Frauen teils völlig anders als bei Männern. Weil von den typischen Symptomen bei Männern ausgegangen wird, werden Herzinfarkte bei Frauen oft nicht erkannt, was im schlimmsten Fall lebensbedrohlich sein kann.
Auch für Männer kann eine medizinische Behandlung, die geschlechtsspezifische Unterschiede übersieht, gefährlich sein. So wird Brustkrebs typischerweise mit Frauen verbunden – auch Männer können daran jedoch erkranken. In Deutschland werden jährlich etwa 700 Fälle bei männlichen Patienten registriert. Weil es für Männer jedoch keine Brustkrebs-Früherkennungsprogramme gibt, wird die Krankheit bei ihnen oft erst spät erkannt, wodurch die Überlebenschance sinkt.
Wir denken daher: Es ist höchste Zeit für eine geschlechtersensible Medizin, die die geschlechtsspezifischen Unterschiede von Mann und Frau berücksichtigt!
Unser Ansatz: Wir wollen gemeinsam mit Euch das Bewusstsein für eine geschlechtssensible Medizin stärken und konkrete Projekte vorantreiben. Dazu braucht es einen interdisziplinären Dialog zwischen Mediziner:innen, Personen aus dem Gesundheitswesen sowie Expertinnen und Experten aus den Bereichen IT und Diversity Management. Denn nur mit dem geballten Know-How aus verschiedenen Bereichen können wir eine Veränderung schaffen.
Gemeinsam mit der iteratec GmbH (iteratec ist Gründungsmitglied vom Equal Healthcare Netzwerk) haben wir daher ein interdisziplinäres Netzwerk gegründet, um unsere Vision anzupacken.
Im Rahmen eines Meetups wollen wir das Thema „geschlechtssensible Medizin“ beleuchten und gemeinsam mit Euch diskutieren:
- Wie kommen wir zu einer Medizin, die die biologischen Besonderheiten der Menschen besser berücksichtigt?
- Wie können wir das Bewusstsein in der IT-Branche für eine geschlechtersensible Medizin fördern?
- Wie kann die KI- und Diversity-Kompetenz im Gesundheitswesen gestärkt werden?
Das Meetup findet am 15.11.2023 ab 14:00 Uhr bei iteratec in der Neuen Balan in München statt.
Hier die Adresse: St.-Martin-Straße 114, 81669 München
Wir freuen uns auf einen gemeinsamen Nachmittag mit spannenden Inhalten und Diskussionen, leckeren Getränken und ausreichend Fingerfood!
Agenda
14:00 | Check In | |
14:30 | Begrüßung | Dr. Boris Reichel / Antonella Lorenz |
14:50 | „Wie beeinflussen Datenungleichheiten unsere Gesundheit?“ | Dr. Carola Göring |
15:15 | „Was ist Data Engineering/Analytics/KI und was sind die zentralen Herausforderungen in solchen Projekten?“ | Alona Sydorova |
15:40 | „Ist Medizin gefährlich für Frauen?“ | Antonella Lorenz |
16:05 | Pause | |
16:35 | „Warum wir KI in den Dienst der Diversität stellen müssen – zentrale gesellschaftliche und ethische Fragestellungen und der Ansatz von Projekt KIDD – KI im Dienste der Diversität“ | Annette von Wedel |
17:00 | „Decentraliced Data Sharing“ | Dr. Ingo Schröter |
17:25 | Podiumsdiskussion | Antonella Lorenz / Dr. Carola Göring / Alona Sydorova / Dr. Ingo Schröter / Annette von Wedel |
18:00 | Get Together im Bistro |
Speaker
Antonella Lorenz
Geschäftsführerin von Lorenzsoft und Lorenzcare, Gründerin von Appoco
„Meine Leidenschaft gilt drei Themen: Frauen, Gesundheit und Technik. In einer Zeit, in der Algorithmen das Gesundheitswesen durchdringen, ist es mir ein Anliegen, meinen Beitrag dazu zu leisten, dass Bias in der Medizin und Versorgung nicht fortgeschrieben werden und ein echter Dialog zwischen allen Akteur:innen stattfindet. „
Dr. Ingo Schroeter
CEO/Founder econican
„Je spezifischer wir Therapien auf Krankheitsbilder und Unterschiede im Genotyp, Phänotyp, Geschlecht und Alter zuschneiden, desto mehr Patienten können wir helfen. Ich brenne dafür, Plattformen und Daten für eine bessere Kooperation in der personalisierten Medizin einzusetzen und die Gefahr von Fehlschlüssen, Macht- und Datenmissbrauch dabei zu verhindern.“
Annette von Wedel
Vorstand bei female.vision e.V.
„Meine Mission ist es Vielfalt in der (Arbeits-)Welt zu fördern und die dafür notwendigen Veränderungen von Spielregeln und Rahmenbedingungen anzustoßen. Dies ist nicht nur im realen, sondern auch im digitalen Raum notwendig. Wenn es gelingt, KI im Sinne des von mir mit initiierten Forschungsprojektes in den Dienst der Diversität zu stellen, wird Diversität zu einem wichtigen Faktor für die geschlechtssensible Entwicklung und Einführung von KI-Lösungen im Gesundheitsbereich.“
Dr. Carola Göring
Freie Journalistin, Podcasterin, Schwerpunkt Gendersensible Medizin und Onkologie
„Ich finde faszinierend wie moderne Grundlagenforschung, Digitalisierung und interdisziplinäre Verwobenheit zu modernen Therapieansätzen führen. Im Journalismus interessiere ich mich für die Entwicklung neuer Formate, die sich an den Bedürfnissen der Leser:innen ausrichten.“
Die Veranstaltung wird in enger Zusammenarbeit der Initiatoren-Unternehmen iteratec GmbH und Lorenz Software GmbH durchgeführt. Entsprechend stimmt Ihr mit der Anmeldung zur Veranstaltung der Weitergabe der Daten durch Lorenz Software an iteratec und der Verwendung der Daten zum weiteren Austausch im Rahmen des Netzwerks #EqualHealthcare (https://equalhealthcare.de/) zu.